Velohome 353 – V. 104thGiro d’Italia Velorace #208

Alles schon entschieden? Geht es nur noch um das Podium?


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1. Begrüßung

Wie geht es uns?

104thGiro d’Italia

Etappe 13 » Ravenna › Verona (198km)
Nizzolo beendet skurrile Statistik
Ergebnis 

Etappe 14 » Cittadella › Monte Zoncolan (205km)
Ausreißercoup durch Fortunato – Bernal unterstreicht seine Form
Ergebnis

Etappe 15 » Grado › Gorizia (147km)
Chaos-Start – Buchmann muss aufgeben
Dritter Etappensieg für Assos-Qhubeka
Ergebnis 

Etappe 16 » Sacile › Cortina d’Ampezzo (153km)
Königsetappe, die keine war, Bernal eindeutig der Stärkste, obwohl nicht zu sehen
Ergebnis 
Izagirre entgeht Sturz

Andalusien-Rundfahrt
Greipel mit 2000-Watt-Sprint zum Sieg
Ergebnis

Tipps >

Christian > 🏆 Yates / Vlasov / Buchmann ❤️ Landa / Evenepoel Nibali
Thomas > 🏆 Evenepoel / Cicone / Bardet ❤️ Landa / Nibali / Buchmann

Wir danken euch fürs zuhören und eure Unterstützung!!!

 

Ein Gedanke zu „Velohome 353 – V. 104thGiro d’Italia Velorace #208

  1. Christian Hoff Beitragsautor

    Jan Carl >

    Dann möchte ich mir erlauben, ein paar Infos zu „Tro Bro Leon“ zu
    platzieren, vielleicht baut ihr die ja im nächsten Jahr ein. – Das
    Rennen liegt mir nicht nur persönlich am Herzen, es ist sicher eines der
    wirklich unterschätzten und hat jede Art der Aufmerksamkeitsgenerierung
    voll verdient!!

    „Tro Bro Leon“ findet -natürlich- in der Bretagne statt, dem
    nordwestlichsten Teil Frankreichs. Vielleicht muss man erwähnen, dass
    viele Bretonen traditionell eine ausgeprägte bretonische Identität
    pflegen, vielleicht etwas vergleichbar mit den Basken oder Katalanen in
    Spanien. Sie haben auch eine eigene Sprache (britannischen Ursprungs),
    Bretonisch, die jedoch nicht eigentlich „Alltagssprache“ ist, aber z.B.
    Ortsschilder sind zumeist zweisprachig. „Tro Bro Leon“ ist der Titel des
    Rennens eben in dieser bretonischen Sprache und heißt sinngemäß so etwas
    wie „Rund um Leon“ oder „Quer durch Leon“, wobei „Leon“ der
    (historische) Name der Region ist. Anekdotenwissen am Rande: Das
    Departement heißt „Finistére“ (dort läuft auch gerade die „Tour de
    Finistére“), diesen Namen bekam die Region letztlich von den Römern in
    der Antike, für die diese Gegend Galliens sicher das „Ende der Welt“ war
    („Finis Terrae“)…

    Wie ihr in Velohome gesagt habt, sind die vielen Schotter-Sektoren
    charakteristisch für das Rennen. Es erinnert dadurch an Paris-Roubaix
    und wird nicht nur als dessen „kleine Schwester“, sondern auch als
    „Hölle des Westens“ bezeichnet wird. Das Rennen ist nicht neu (und
    springt damit nicht, wie man fälschlich vermuten könnte, auf den
    Gravel-Trend auf), es wurde in den 1980er-Jahren geschaffen, sicher
    auch, um auf den Erhalt der bretonischen Sprache aufmerksam zu machen.
    Der Strecke verläuft ständig links-rechts, es gibt sehr schmale
    Asphalt-Wege (auf denen insbesondere in Deutschland niemals ein
    Radrennen genehmigt werden würde!) und eben die charakteristischen
    Wirtschaftswege, links und rechts ein Streifen Schotter für die Räder
    der Fahrzeuge, in der Mitte Gras. Das Rennen ist natürlich insgesamt
    schon flach, aber viel weniger, als man meint, denn die Bretagne ist
    überraschend wellig! Eigentlich ist der Renntermin etwas früher im Jahr,
    oft um Ostern herum, 2021 war es aus bekannten Gründen in den Mai
    verschoben worden. Wegen des früheren Zeitpunkts ist oft auch das Wetter
    eine spannende Größe, 2021 war das Wetter sehr gut, spätestens wenn es
    regnet, wird es wirklich heroisch…!
    Ich bin selbst schon in der Bretagne mit dem RR unterwegs gewesen, aber
    bisher noch nicht auf dem Parcours von Tro Bro Leon. 2020 wollte ich das
    eigentlich in Angriff nehmen, aber aus bekannten Gründen ist daraus
    nichts geworden. Vielleicht klappt es noch 2021, spätestens aber 2022…

    Leider erfährt das Rennen außerhalb Frankreichs wenig Aufmerksamkeit und
    die großen Namen fehlen. Und, na klar, wenn man der Meinung ist, dass
    Straßenrennen auf 8m breiten, autobahnähnlichen Straßen mit top Asphalt
    stattfinden müssen, ist man hier sicher falsch. Es geht eher drunter und
    drüber. Ich habe die Austragungen der letzten Jahre stets mit größter
    Freude verfolgt und ich kann nur sagen, dass es eines meiner
    Lieblings-Eintagesrennen ist! Es ist immer spannend bis zum Ende und
    extrem unterhaltsam. – Ganz zu schweigen von der tollen Landschaft in
    dieser Region, nicht nur, weil die Fahrer oft direkt am Meer
    entlangfahren. Ich kann nur empfehlen, einfach mal die letzten 50/60km
    der Austragung 2021 zu schauen, kann man noch im Eurosportplayer abrufen
    (mit englischem Kommentar).

    Eine Sache habe ich doch an dem Rennen auszusetzen: Als Preis winkt (für
    den bestplatzieren Bretonen) nicht etwa ein Pokal oder so, sondern ein
    lebendes Ferkel. Ohne Scheiß. Ich finde, das muss nicht sein…!

    Antworten

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